Sonntag, 28. Juni 2015

Luxus Reise nach Moskau

Während man in Deutschland, kommt man seiner Angebeteten mit einem Blumenstrauß, sofort mit Misstrauen und der Frage „Was hast Du wieder ausgefressen?" konfrontiert wird, ist in Russland mindestens bei den ersten drei Rendezvous ein floristisches Gebinde obligatorisch. Das nenne ich gute alte Schule. Natürlich stellt sich da die Frage, ob das ganze Prozedere dann nicht den Reiz des Besonderen einbüßt, doch möchte ich hier nicht kleinlich an einer wirklich schönen Sitte herummäkeln.

Natürlich gibt es sie auch in Russland. Die Statussymbole. Und wie! Im Großen und Ganzen unterscheiden sie sich nicht sonderlich von den Insignien von Macht, Einfluss und Reichtum an anderen Orten auf der Welt: Luxusautos, Markenklamotten, Schmuck, technischer Firlefanz. Doch es gibt noch weitere. Die Leute mögen auch Reisen, wie bei uns der Ferienpark Texel Test Urlaub.

Auch in Russland fällt auf: wer etwas auf sich hält, fährt ein dickes Auto. Mercedes, BMW, Audi sind dabei die gängigen Statussymbole. Wer ein ernsthaftes Geltungsbedürfnis hat - und es sich leisten kann - fährt dann Porsche oder Bentley. Dabei lässt sich vom Fahrer gemeinhin nicht gleich auf sein Auto schließen. Ein Porschefahrer kann sich hier durchaus im Trainingsanzug auf der Straße blicken lassen. Gleiches gilt für die Wohnsituation. Selbst in den schäbigsten Plattenbausiedlungen stehen zumindest gehobene Mittelklasselimousinen aber auch viele schwere SUVs in Reih und Glied.

Vielleicht reicht es hier nur für ein Statussymbol wie eine Porsche, wobei die Wahl dann zwangsläufig auf das Auto fällt. Die Mieten in den guten und zentralen Wohnvierteln übersteigen den Unterhalt selbst des größten Autos um ein Vielfaches. Und an dieser Stelle sehe ich mich gezwungen, mein vorschnelles Urteil, die Metro in Moskau nutze jedermann, zu revidieren. Zwar sieht man in den Zügen auch viele gutgekleidete Menschen, doch wer wirklich etwas auf sich hält, führt sein PS-starkes Statussymbol aus.

Sinn und Zweck mögen sich hier nicht erschließen, steht man doch selbst mit dem teuersten Auto in Moskaus dichtem Verkehr an jeder Ecke im Stau. Im Auto braucht man also in jedem Fall länger, um in Moskau von A nach B zu gelangen, als mit der Metro. Vor diesem Hintergrund kann es sich nur um das zur Schau stellen des eigenen Kraftfahrzeugs handeln. Und vielleicht noch der Befriedigung des eigenen Geltungsbedürfnisses. Dafür sind sie schließlich da, die Statussymbole.

Doch es geht auch anders, wie ich im Villapark Weerribben Ferienhaus gelernt hab. Wo man geht und steht, sieht man Menschen jeden Alters mit neumodischem technischen Gesocks hantieren. Man brüllt in sein i-Phone (für die ältere Generation: eine neuartige Kombination aus Telefon, Organizer, Fernseher und Westentaschencomputer im handlichen Format), studiert Texte auf seinem i-Pad (das gleiche in groß nur ohne Telefon und daher gänzlich überflüssig) und selbst das alte Mütterchen im Trolleybus liest ein e-Book (die digitale Variante des herkömmlichen analogen Buches). Man kann sagen, Russland hat sich eingeäppelt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.